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SAAR

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    MENTALE WIRKUNGSFELDER

    VON HARTWIG KNACK

    Von der Figuration her komme sie, erzählt die aus Ungarn stammende Erzsebet Nagy Saar (SAAR). Ihren Wunsch, realistisch gut zeichnen und malen zu können, erfüllte sie sich im Rahmen der künstlerischen Ausbildung bei Ludwig Baranyai, einem Schüler und späteren langjährigen Assistenten Ernst Fuchs‘ an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Längst jedoch hat SAAR die feinen Haarpinsel, Öllasuren oder Eitempera zugunsten von Acrylfarben, Spachteln, breiten Pinseln und Besen an den Nagel gehängt.

    Für die Ausstellung in der Galerie AMART hat die Künstlerin fast ausschließlich Werke ausgewählt, die in der wesentliche Bereiche des Lebens einengenden Pandemiezeit entstanden sind. Wilde Leinwände, die dem Informel nahe stehen und sensible Malereien auf Velourspapier, deren Motive zwischen Glanz und Mattheit changieren.

    Die meist großformatigen Bilder der neuen Serie „Inner Spaces“ erzählen von Freiheit und von Emotionen, die sich Bahn brechen um Räume zu eröffnen. Die ausladenden kräftigen Pinselhiebe und mit anderen Werkzeugen gestisch gesetzten Strukturen drängen mal von links, mal von rechts ins Bild hinein oder aus ihm hinaus. Ohne stringente Konzeption und planerische Überlegungen, oftmals aber mittels zahlreicher Farbschichten entwickelt SAAR intuitiv ihre machtvolle Formensprache, die allzu leicht als Berge oder bewegte Wasseroberflächen missinterpretiert werden kann. Es seien schlicht Formen ihres inneren Erlebens, hält die Künstlerin im Gespräch fest. Vielleicht jedoch spielen bei der Motivwahl auch unbewusst Erinnerungen eine Rolle? Die Sehnsucht nach Kultur und Landschaften Nepals, Buthans und Chinas, die die Künstlerin bereiste oder auch Thailands, wo SAAR drei Jahre lang lebte.